Nun neigt sich das Angeljahr dem Ende zu, und gleich im Januar geben alle artig ihre Fanglisten ab. Dann wird man wieder gefragt „Na, hast du wieder ordentlich was aufgeschrieben“? Tatsächlich hatte ich dieses Jahr nicht ganz so viele Fänge, aber das ist überhaupt nicht schlimm. Viel wertvoller für mich ist die Liste in meinem Kopf, die mit den wunderschönen Erlebnissen und Begegnungen an unseren heimischen Gewässern.
Das fing im März mit unserem traditionellen Netzen an. Was für eine tolle Sache mit anschließender Fischfrikadellen-Zubereitung und Verzehr direkt aus der riesigen Pfanne. Alle helfen und fassen mit an. Im April gab es erstmalig ein Vorbereitungsangeln mit ganz neuen wissbegierigen Mitgliedern, die sehr aufmerksam René lauschten, um anschließend selber zu üben, was das Zeug hält. Unbedingt merken: Wenn ein Schaf auf dem Rücken liegt und strampelt, kommt es nicht alleine wieder auf die Beine. Ich konnte dieses Jahr praktisch herausfinden, dass auch ich mit einem beherzten Schwung diesem wieder aufhelfen kann. Auch Ende April schon das erste Mal im Jahr den Kuckuck gehört. Bei einem Angeln im Mai ging es um die Wurst, einfach nur spaßig, was da alles als schönster Fang präsentiert wurde.
Unser Damenangeln im Juni wurde sogar von Kirchengesang begleitet. Es war Pfingsten und ein Taufgottesdienst am Tweelbäker See, einfach nur schön. Auch im Juni fand das wunderbare Jugendcamp in Thüle statt. Von Cord großartig vorbereitet, waren wir ein Wochenende mit 10 Kindern und 4 Betreuern in der Angelhütte untergebracht. Bei traumhaft warmem Wetter ist die Talsperre am Abend besonders malerisch und 10 tolle Kids haben sich am Ende zu einer kollegialen Gruppe zusammengefunden. Im Juli war das Freundschaftsangeln. Ach, das Beste ist, am Ende wird gegrillt, gefachsimpelt und einfach nur nett geplaudert. Mehrere vorbeikommende Passanten essen spontan eine Bratwurst mit. Bis hierher habe ich die Eisvögel schon unzählige Male gesehen. Den erkenne ich schon am Piepen, bevor er vorbeifliegt. Auch im Juli war das herrliche Nachtangeln am Polder. Der See liegt, egal bei welchem Wetter, traumhaft da. Zwar ganz ohne Fang, dann aber nachts um 2 Uhr noch unbedingt eine heiße Bockwurst essen, ist das toll.
Mein absolutes Highlight war das Raubfischangeln im September. In der Vergangenheit noch nie etwas gefangen und in diesem Jahr dann exakt den Zwillingshecht von Marco. Nach Auslosung bekomme ich dann den Pokal, den mehr als 40 Jahre zuvor mein Opa und auch schon mein Papa in den Händen hielt.
Einfach emotional!
Der absolute Knaller war dann im Oktober unser Krabbenfischen. Da zeigt sich wieder, je mehr man glaubt, den richtigen Ansatz zu haben, umso weniger Erfolg hat man. Ein paar Exemplare wurden dann doch erwischt und gleich vor Ort im heißen Wasser gegart. Muss man probiert haben, echt lecker und ein gelungener Nachmittag.
Ich habe in meinem Kopf so viele tolle Bilder von diesen wunderbaren Begegnungen und Naturerlebnissen. Egal ob männlich oder weiblich, es haben sich wertvolle Freundschaften gebildet und dieser Kreis wächst immer weiter. Sogar eine Hochzeit haben wir in diesem Jahr ausgelassen gefeiert.
Ich hoffe, ich konnte euch ein wenig inspirieren, auch mal eine solche Liste zu führen und gerne an unserem Vereinsleben teilzunehmen.
Nun wünsche ich euch allen ein frohes Fest, besinnliche Feiertage und einen guten Rutsch! Wir sehen uns 2023 am Wasser.
Eure Manuela